Biografie Mathias Tretter
1972 in Würzburg geboren, seit 2007 wohnhaft in Leipzig.
1993 bis 2004 Studium der Anglistik und Germanistik in Würzburg, Edinburgh und Heidelberg.
Ab 1992 erste Texte, die 2003 bei der Comedy Lounge im Würzburger Theater Chambinzky Premiere und – bis dahin einmalig! – am gleichen Abend auch Derniere feiern. Daneben Veranstalter und Moderator einer Art geistiger Kaffeefahrt, die später unter dem Anglizismus poetry slam selbst im bürgerlichen Feuilleton reüssieren sollte. Neben der künstlerischen Tätigkeit allerdings immer wieder auch Abstürze in die gesellschaftliche Respektabilität: Sprachlehrer an einer Dolmetscher-Schule, außerplanmäßiger Abschluss des Studiums mit einem Magister Artium, bezahlte Literaturkritiken für die SonntagsZeitung Zürich.
2004 endgültiges Scheitern der sozialen Integration: Vollzeit-Kabarettist; mittlerweile sogar Vollzeit-Ostdeutscher.
Und seit 2008 auch noch Mitherausgeber des Kulturportals www.titel-magazin.de.
Programme:
2003 stellt Mathias Tretter sein Debütprogramm „Die Brille zur Macht“ vor. Als Lorenz Lauer, M.A. (!), der wegen seiner – nicht zuletzt von antiautoritärer Erziehung ausgelösten – Renitenz gegen die Massenkultur, und konkret wegen eines Sprengstoffanschlags auf den Wohnwagen von André Rieu seinen Dienst als Gefängnisbibliothekar versieht, tobt er sich an allem aus, was Politik und verwandte Themen so hergeben. Das Ensembleprogramm „Mach 3!“ entsteht 2004. Zusammen mit den Kollegen Claus von Wagner und Philipp Weber bilden die drei Kabarettisten das „Erste Deutsche Zwangsensemble“. Tretter: „Als ob Goethe mit Eckermann und Riemer eine Boygroup gebildet hätte. Aber Claus von Wagner behandelt uns wie Gleichgestellte.“
2006 – 2008: „Deutschland. Ein Gummibärchen.“ – Das zweite Soloprogramm. Nur am Rande eine Hommage an Heinrich Heine, vielmehr eine präzise Analyse der politischen Absurditäten. Von Journalisten vielfach als Verbeugung vor Söhnke Wortmanns Fußballfilm missdeutet.
Parallel zum Soloprogramm blickt Mathias Tretter (2004 – 2007) mit seinen aktuellen politischen Monatsrückblicken „Nachgetrettert!“ böse-besinnlich feixend zurück auf jeweils vier Wochen Elend und Schwachsinn des alltäglichen Seins in diesem unserem Lande.
Ein neues Soloprogramm „Staatfeind Nr. 11“ feiert im Oktober 2008 im Bockshorn Theater in Würzburg Premiere. Kabarett ist die Kunst der Stunde. Ein Keller, eine Bühne, ein Mann, der nicht singt – was wäre besser geeignet, dem globalen Wahnsinn Einhalt zu gebieten?
9. November 2009. 20 Jahre Mauerfall. Aber auch ein Anlass zum Feiern: Im Mainzer Unterhaus hat „Die letzte Tour“ Premiere, der zweite Schlag des Ersten Deutschen Zwangsensembles. Die Ansprüche von Tretter & Kollegen wurden noch einmal herunter geschraubt: „Wir wollen nicht ins Fernsehen, wir wollen in die Schulbücher.“
Seit 2010 spielt er gemeinsam mit Sven Kemmler das Programm „Schottenabend – Zwei Stunden mit nix drunter“.
Im Oktober 2011 brachte der Kabarettist sein viertes Soloprogramm „Mathias Tretter möchte nicht dein Freund sein“ auf die Bühne. Premiere wurde im Bockshorn-Theater in Würzburg gefeiert.
Seit Herbst 2014 tritt der Künstler mit seinem Soloprogramm „Selfie“ auf. Die Premiere fand im Bockshorn-Theater in Würzburg statt.
Im April 2015 Premiere mit dem englischsprachigen Programm „Not with a bang but a whimper“
Auszeichnungen:
2010 Deutscher Kleinkunstpreis (mit dem EDZ)
2009 Förderpreis des Deutschen Kabarettpreises
2008 Lachmesse-Preis Leipziger Löwenzahn
(mit dem EDZ)
2008 Bayerischer Kabarettpreis
(Sparte Senkrechtstarter)
2007 Salzburger Stier (mit dem EDZ)
2006 Mindener Stichling 2006 (mit dem EDZ)
2006 Jury-Preis des Berliner Kabarett-Theaters „Die Wühlmäuse“ beim „Großes Kleinkunstfestival“
2005 Passauer Scharfrichterbeil (2. Platz)
2005 Stuttgarter Besen in Silber
2004 Thurn & Taxis Kabarettpreis
2004 Rottweiler Kabarettpreis
2003 Münchner Kabarett-Kaktus
2003 Schweiger Kleinkunstpreis